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Aktuelle Ausstellungen
Xianwei Zhu: Yun Shou - Wolken Hände
Eröffnung: 21. Januar 2024 - 2. April 2024
Künstlergespräch: Künstlergespräch am 1. März 2024, 16 bis 18 Uhr
Lange Strasse 57, 17489 Greifswald
Caspar-David-Friedrich-Zentrum
https://caspar-david-friedrich-gesellschaft.de/
XIANWEI ZHU "Beyond Landscape"
Eröffnung: Samstag, 6. Mai 2023
Eröffnungsbrunch von 10 bis 14 Uhr
10:30 Uhr Eröffnungsrede von
Günther Oberhollenzer
Künstlerischer Leiter, Künstlerhaus Wien
Xianwei Zhu ist bei der Eröffnung anwesend
Wir freuen uns über zahlreiche Besucher und eine tolle Eröffnung, inkl. Rede.
bechter kastowsky galerie
Poststrasse 48, 9494 Schaan
https://www.bechterkastowsky.com/
XIANWEI ZHU "In a Landscape"
3. Juli bis 28. August 2021
Galerie Schlichtenmaier
Kleiner Schlossplatz 11 70173 Stuttgart
XIANWEI ZHU „all the world is green“
19.März 2021 bis 25.April 2021
https://krefelder-kunstverein.de/termine/xianwei-zhu/
kunst-raum schulte-goltz-noelte, Essen
https://www.kunst-raum.net/xianwei-zhu/
XIANWEI ZHU
Inner landscapes
Verlängerung der Einzelausstellung bis 16. Juni 2020
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.
Galerie Schlichtenmaier, Stuttgart
Künstlerpaare
02. April – 27. Juni 2020
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.
Presse
Kunstzeitung Mai/Juni 2020, Nr. 285
http://lindinger-schmid.de/wp-content/uploads/2020/06/KUNSTZEITUNG-2020_05_06.pdf
Zwischen Mut und Übermut
Xianwei Zhu: Ein Wanderer zwischen den Welten
„Chinesen trinken immer Tee“, sagt Xianwei Zhu. Kaum hat man seine Küche im Stuttgarter Atelierhaus be- treten, hält man schon eine winzige Schale in der Hand. „Kleine Schalen, das ist nicht so praktisch, aber hat viel mehr Geschmack.“ Gleich neben dem Maltisch steht ein trockener Stamm mit vielen Ästen, an die er seine Pinsel hängt: „Das ist mein Baum“.
Im Studium lernte er einen Wanderkünstler kennen. „Der schrieb mir dann in einem Brief: ‚Ich lebe allein auf einem Dorf wie ein Baum.‘ Dieser Satz war sehr stark für mich, das hat mich schockiert.“ Allein wie ein Baum? Xianwei sagt, in China lebt man nie
allein:„Man ist immer mit vielen Menschen zusammen. Man spricht die ganze Zeit.
“ Deutschland bedeutet für ihn „allein arbeiten“, und auch dafür steht der Baum in seinem Atelier. Auf einem Tisch liegen Bücher, das „ Tao De Ting“ von Laotse, Gedichte von Hölderlin. Die Natur ist das, was Xianwei ein Gefühl von Heimat gibt, denn fremd fühlt er sich hier nach 20 Jahren immer noch.
Er studierte an der größten Kunsthochschule Chinas in Hangzhou und lehrte an der Universität von Qingdao, wo er 1971 auch geboren wurde. Xian- weis Dozentenstelle an der Universität war gut bezahlt, doch Kunstgeschichte nach Karl Marx und die straße
Hochschulhierarchie störten ihn so sehr, dass er den Posten nach vier Jahren kündigte („mutig, übermütig!“) und ins unbekannte Deutschland zog. Den Neustart machte er 2001 an der Kunstakademie Stuttgart. Er lebte im Souterrain, arbeitete als Spüler, als Gärtner, in der Fabrik und musste als ausländischer Student in drei Monaten das Geld fürs ganze Jahr verdienen. 2005 bekam er mit Glück das städtische Atelier, und seitdem geht es für ihn bergauf. Vertreten wird er heute unter anderem durch die Galerie Schlichtenmaier (Stuttgart / Dätzingen) und die Galerie Schrade (Schloss Mochental / Karlsruhe).
Als Xianwei Zhu 2018 den Joseph- Spiegler-Preis erhielt, malte er drei Monate in einem o enen Atelier unter freiem Himmel und zog durchs Donautal, wo monumentale Plein-air- Tuschemalerei entstand. Orientiert am Taoismus, hat Xianwei Zhu bis heute ein zentrales Motiv: die Land- scha . „In China gibt es einen großen Markt. Deshalb sind viele chinesische Künstler, die in Deutschland waren, zurückgegangen, oder sie pendeln.“ Er hingegen zählt zu denen, die zwischen den Welten wandern. „Die chinesische Tradition hält mich am Boden, die deutsche verleiht mir Flügel.“
Susanne Kaufmann